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Silolösungen müssen kein Fehler sein

19. Dezember 2025

Silolösungen müssen kein Fehler sein

Wer alle Prozesse in die Kern-IT integriert, erhöht nicht die Effizienz – sondern die Angriffsfläche.

In der IT werden Silos häufig pauschal als ineffizient kritisiert. Aus Sicht der Informationssicherheit ist diese Sichtweise zu kurz gegriffen.

Insbesondere in industriellen Umgebungen gilt:

Nicht jeder Prozess ist ein Kernprozess – aber viele Prozesse benötigen externen Zugriff. Facility Management, Asset Management, Instandhaltung, Service oder Bau- und Projektmanagement:

  • arbeiten regelmäßig mit externen Dienstleistern
  • benötigen standort- und unternehmensübergreifenden Zugriff
  • enthalten in der Regel keine hochsensiblen Finanz-, HR- oder IP-Daten

Eine enge Integration dieser Prozesse in ERP-, Finance- oder HR-Systeme erhöht:

  • die Angriffsfläche
  • die Komplexität der Berechtigungsmodelle
  • das Risiko lateraler Bewegungen im Schadensfall

Eine bewusst isolierte Systemarchitektur schafft hier klare Vorteile:

  • Trennung nach Schutzbedarfs- und Risikoklassen
  • definierte Sicherheitszonen für externe Zugriffe
  • kontrollierbare Schnittstellen statt implizitem Vertrauen
  • geringerer Impact bei Kompromittierung


Aus Security-Sicht ist das kein Rückschritt, sondern Defense-in-Depth. Die relevante Frage lautet daher nicht, ob Silos „gut“ oder „schlecht“ sind, sondern wo Integration sinnvoll ist – und wo Isolation zwingend erforderlich ist.


Gute IT-Architektur folgt keinem Integrationsdogma, sondern einer sauberen Risiko- und Schutzbedarfsanalyse.


Tags:

ITSecurityEnterpriseArchitecturDefenseInDepthZeroTrustIndustrieIT Risikomanagement